Freitag, 11. November 2011

Währungsreform und Vermögenssteuer

(Hartgeld)

Neu 2011-11-11:

[10:45] Leserzuschrift - Schnitt 1:10 für Guthaben ist realistisch:

die in der Diskussion um den Klima Artikel eingebrachte Zahl von 1:10 für den Guthabenschnitt ist realistisch. Mir ist diese Information Anfang der Woche ebenfalls zugetragen worden. Die Freigrenze wäre danach auch sehr niedrig angesetzt, 5.000 Euro.

Über die Höhe des Schuldenschnitts für Privat ist nur zu spekulieren, 1:3 erscheint mir sehr optimistisch. Das ganze hängt auch davon ab, ob es einen Kern-Euro gibt (dann wird weniger geschnitten oder vorerst gar nicht), eine DM2 parallel (dann kommt der Schnitt synchron mit der Abwertung des Rest-Euro, für die Schuldner die beste Variante), oder eine DM2 ohne Euro: dann wird am stärksten geschnitten für die Sparer und am wenigsten für die Schuldner, weil hier die psychologische Belastbarkeit (= DM-Nostalgie und -Euphorie) am größten ist. Die 1:1 Überführung von Löhnen, Preisen und laufenden Buchungen scheint fix.

Die Austarierung dieser Verhältnisse ist die schwierigste Aufgabe überhaupt: schneidet man von den Guthaben zu viel, bricht wie die Vorschreiber schon sagen, die private Investition total zusammen (das brach auch letztlich 1991 der UdSSR das Genick, als Ministerpräsident Pawlow eine Währungsreform durchführen wollte, um das "Schwarzgeld" aus dem Verkehr zu ziehen), schneidet man zu wenig, sind die Banken schnell wieder pleite.

Je stärker die Wirtschaft vorher schon zusammengebrochen ist, desto weniger Rücksicht wird man auf die Sparguthaben und potentielle Privatinvestitionen nehmen brauchen. Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es fast 20 Jahre, bis wieder erste nennenswerte Privatinvestitionen kamen, und die waren begrenzt auf Personenkreise die entweder altes Vermögen (z. B. Aktien, Unternehmen) gerettet hatten oder über Sicherheiten verfügten (Landwirtschaft).

Das Hauptproblem heute ist allerdings nicht die genau Modalität des Schnittes, sondern, dass den Banken und Versicherungen jegliches tragfähige Geschäftsmodell für die Zukunft fehlt. 90% des Personals ist dann überflüssig. Daran ändert auch eine Währungsreform nichts.

An die Adresse der Schuldner möchte ich eine starke Warnung schicken, sich nicht auf einen großen Schuldenschnitt zu freuen. Erstens wird die Restschuld durch die neue Währung stark aufwerten. Und vor allem wird man davon ausgehen können, dass die Banken aufgrund fehlender Neuschuldner die alten Schuldner umso stärker in der Haftung halten wollen, d. h. ein starker Schuldenschnitt würde die Einnahmen der Banken stark dezimieren, da neue Schuldner nicht nachkommen. Im schlimmsten Fall ist damit zu rechnen, dass die Guthaben 1/10 abwerten und die Schulden 1:1 bleiben. Deshalb sollte jeder vortilgen der kann. Wenn die Bank nicht mitspielt: Fälligstellung erzwingen, im Zweifelsfall durch Einstellung der Zinszahlungen.

Eine 1:1 Umstellung von €5000 sollte realistisch sein, €1000 würde zu viel Widerstand auslösen. Nach anderen Infos ist auch eine Vermögenssteuer von 30% zumindest auf Immobilien geplant.

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